Risikodefinition
Es gibt verschiedene Definitionen der genauen Bedeutung von Risiko und jeder empfindet Risiko auch individuell anders. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass Risiko der ungewisse zukünftige Verlauf über eine Handlung bzw. einen Zustand ist.
Übertragen auf die Finanzwelt bedeutet das, dass Risiko prinzipiell die ungewisse Zukunft bezeichnet. Umso "riskanter" etwas ist, umso unvorhersehbarer ist der zukünftige Zustand. An den Märkten zeigt sich das in Form von Preisveränderungen. Ein Wertpapier, welches sich beispielsweise im Bereich Preis weniger bewegt, gilt als weniger riskant als jenes, das stärkere Preisveränderungen abbildet.
Die Preisbewegung ist aber nur eines von vielen Parametern, die Risiko definieren, denn es kann Wertpapiere geben, welche sich in diesem Bereich gleich oder sehr ähnlich bewegen, aber aufgrund anderer Aspekte unterschiedlich riskant sind. Die verschiedenen Risikoarten sind wesentlich für den daraus resultierenden positiven Effekt - die Rendite.
Rendite
Der durchschnittliche Sparer hat folgenden Wunsch: kein Risiko, aber hohe Rendite. Dass das nicht möglich ist, liegt daran, dass Risiko und Rendite zwei Seiten derselben Medaille sind. Geht man keine Risiken ein, wird man keine Rendite erhalten. Im Umkehrschluss sollte das aber auch bedeuten: Wer nur eine geringe Rendite wünscht, sollte auch nur geringes Risiko eingehen müssen. Warum das in der Realität nicht immer so ist, zeigen wir Ihnen auf.
Risikolose Verzinsung
Grundsätzlich gibt es als Basis jeder Berechnung an den Finanzmärkten eine sogenannte "risikolose Verzinsung". Sprich, eine Minimalverzinsung dafür, dass das Kapital nicht verbraucht und ausgegeben wird, sondern jemandem zur Verfügung gestellt wird. Oftmals dienen hier als Maßstäbe deutsche oder österreichische Staatsanleihen. (z.B. Umlaufrendite österr. Bundesanleihen 0,08% p.a., Stand 05.04.2019) Dazu erhält ein Investor, bzw. der Sparer, eine "Risikoverzinsung".
Risikoverzinsung
Je nach dem wie viel Risiko der Investor bereit ist einzugehen, erhöht sich die Rendite um eine Risikoverzinsung. Benötigt ein Unternehmen Geld, muss es die 0,08 % der risikolosen Verzinsung + einen Risikoaufschlag an die Investoren/Geldgeber zahlen. Wenn Sie in Fonds ansparen stellen Sie den Geldgeber dar. Sie würden dem Unternehmen das Geld nicht für 0,08 % ohne Risikoaufschlag geben, wenn Sie denselben Zinssatz ohne Risiko haben können. Auf der anderen Seite wird das Unternehmen Ihr Geld nicht nehmen, wenn Sie zu viel verlangen sondern sich einen anderen Geldgeber suchen.
Anders formuliert: Wenn Sie "kein Risiko aber hohe Rendite" wünschen, wird Ihnen das kein Marktteilnehmer bezahlen. Das beispielhaft angeführte Unternehmen wird Ihnen nur die absolut notwendige Verzinsung zahlen, aber nicht mehr. Somit müssen Sie, wenn Sie eine höhere Verzinsung anstreben, auch in ein "noch riskanteres" Unternehmen investieren; eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Garantiefonds, Garantieprodukte
Natürlich klingen Garantiefonds, bei denen man "Risiko und somit Verluste begrenzt" jedoch bei einem Aufschwung "stark profitiert" verlockend, ebenso Garantieprodukte. Unter den genannten Aspekten ist es jedoch illusorisch anzunehmen ein Vertragspartner oder ein sonstiger Teilnehmer an den Finanzmärkten schenkt einem freiwillig Geld in Form einer Verzinsung. In der Realität sind diese Produkte durch Ihre eingebauten Absicherungsstrategien überdurchschnittlich teuer und bringen langfristig keinen Mehrertrag wie Stiftung Warentest zeigt.
Die Stiftung Warentest kommt zu dem Schluss, dass langfristig keine Garantien genommen werden sollten, da die Märkte langfristig steigen und die vermeintliche Garantie teuer eingekauft wird. Dennoch haben Garantiefonds und Garantieprodukte Ihre Daseinsberechtigung, vor allem wenn es um die kurzfristige Absicherung von Gewinnen oder den Kapitalerhalt geht.
Verlust-Vermeidungsstrategien
Vorsicht ist geboten bei Strategien, die Verluste vermeiden sollen, etwa in dem zum richtigen Zeitpunkt Gewinne mitgenommen werden, oder rechtzeitig in den Markt eingestiegen wird, um eine bessere Rendite zu erwirtschaften. Weder Fondsmanager noch die besten Finanzanalysten schaffen es, den Markt korrekt vorherzusagen, wie wir in unserer Rubrik "ETFs oder Aktiv?", genauer aufzeigen. Aus diesem Grund ist eine "risikoneutrale Strategie" und / oder das Investieren in ETFs eines der wichtigsten Instrumente für langfristigen Erfolg.
SRRI (Synthetik Risk And Reward Indicator - Deutsch:
Synthetischer Risiko- und Ertragsindikator)
Die Berechnung des SRRI erfolgt auf Basis europäischer und österreichischer regulatorischer Vorschriften. Es handelt sich bei diesem Indikator um eine Kennzahl basierend auf den historischen Schwankungen (Volatilität) eines Fonds, gemessen auf einer Skala von 1 bis 7. Er findet sich auch in dem Dokument „Wesentliche Anlegerinformationen“ (KID: Key Investor Document) und ist für jeden in Österreich zugelassenen Fonds verfügbar.
Investmentfonds mit einer niedrigen SRRI Kennzahl weisen typischerweise geringere Kursschwankungen und damit eine geringere Wahrscheinlichkeit an zwischenzeitlichen Kapitalverlusten auf. Fonds mit einer hohen SRRI Kennzahl unterliegen höheren Schwankungen und auch einem höheren Risiko, Kapitalverluste zu erleiden.
Die Einstufung des Fonds stellt keinen verlässlichen Hinweis auf die künftige Entwicklung (weder im positiven noch im negativen Sinn) dar und kann sich im Laufe der Zeit ändern. Auch eine Einstufung in Kategorie 1 bedeutet nicht, dass es sich um eine risikofreie Anlage handelt.
SRRI Risikoklasse und deren Volatilitätsintervalle
Berechnungsmethode
Die Volatilität wird auf Basis von Daten („Renditen“) des Investmentfonds der vergangenen fünf Jahre ermittelt. Wenn die Historie des Investmentfonds keine Berechnung zulässt, z.B. aufgrund einer zu kurzen Laufzeit, können die Wertentwicklung eines Vergleichsvermögens oder alternative, vom Gesetzgeber vorgegebene Methoden für die Ermittlung des SRRI herangezogen werden. Die Ausschüttung von Erträgen wird bei der Berechnung mitberücksichtigt. Die Volatilität sowie der SRRI als Risikokennzahl unterscheiden nicht zwischen der Richtung der Schwankungen, sondern geben die allgemeine Schwankungsfreudigkeit wieder. Eine Volatilität von 10,0% bedeutet, dass der Wert des entsprechenden Fonds über die letzten fünf Jahre gesehen im Durchschnitt auf Jahresbasis bis zu +/- 10,0% schwankte.
Probleme mit dem SRRI
Grundsätzlich begrüßen wir den Versuch der Vereinheitlichung und Standardisierung, da dadurch der Vergleich von Fonds und Produkten für Kunden einfacher und transparenter wird. Dennoch weist dieser Indikator Schwächen auf, welche ISAAC im Rahmen seiner Analyse und im Protfoliomanagement berücksichtigt, um Ihnen eine risikooptimierte Fondsempfehlung zu liefern.
Systematisches und unsystematisches Risiko
Wir haben gelernt, dass Finanzmärkte bereit sind eine Rendite zu zahlen, wenn man im Gegenzug Risiken auf sich nimmt. Umso mehr Risiken man hierbei bereit ist zu tragen, umso höher werden langfristig die Gewinne ausfallen. Jedoch gibt es ein wesentliches Problem - die Finanzmärkte zahlen nicht für jedes Risiko, welches ein Sparer/ Investor auf sich nimmt.
Wenn Sie z.B. in eine einzelne Aktie investieren, dann tragen Sie das Risiko, dass dieses Unternehmen insolvent wird und Sie Ihr gesamtes Kapital verlieren. Darum ist es ratsam, das Vermögen auf mehrere Aktien zu streuen bzw. in einen Fonds zu investieren, innerhalb dessen das Kapital auf hunderte oder tausende Unternehmen gestreut wird. Wie oben bereits erwähnt, und auch in unserer Rubrik "ETFs oder Aktiv?", wird eine einzelne Aktie eines Durchschnittsunternehmens nicht mehr Rendite bringen als der breite Aktienmarkt.
Somit bleibt die Tatsache, dass, egal ob in das Einzelunternehmen oder in einen breit gestreuten Aktienfonds investiert wird, man langfrisitg dieselbe Rendite erhält, jedoch im Falle des Einzelunternehmens ein höheres Insolvenzrisiko hat. Diese Risiken, welche vom Finanzmarkt nicht entschädigt werden, nennt man "unsystematische Risiken".
Damit Sie möglichst viel Rendite für Ihr eingegangenen Risiko erhalten und keine unsystematischen oder nicht verzinslichen Risiken in Ihrem Portfolio haben, optimiert ISAAC Ihr Portfolio und kontrolliert dieses auf Wunsch regelmäßig im Hinblick auf Optimierungspotential.
Grundsätzlich besteht bei jeder Kapitalanlage das Risiko eines Totalverlustes. Es kann immer zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen wie zum Beispiel zu Zwangsenteignungen, Besteuerungen, Staatsbankrotten oder Firmeninsolvenzen, Währungskrisen bzw. Währungsreformen oder Ähnlichem. Wir wollen Ihnen hier eine Auflistung und kurze Beschreibung der Risiken, die bei einem Investment beziehungsweise beim Besparen eines Fonds bestehen, liefern. Nähere Informationen zu den einzelnen Risiken finden Sie in unserem Impressum unter "Risikohinweise" bzw. steht Ihnen unsere Risikoauflistung auch nach dieser Auflistung zum Download bereit.
Die Risiken speziell für Ihren/ Ihre Fonds können Sie dem "Wesentlichen Anlegerinformationen" (WAI/KIID) Dokument entnehmen. Hierbei handelt es sich um ein standardisiertes Dokument nach Vorgaben der EU, in dem alle wesentlichen Risiken zu Ihrem Fonds aufgelistet sind.
Zukünftige Erträge der Investmentanlage bzw. Ihrer Vorsorge sind insbesondere von den Entwicklungen der Kapitalmärkte abhängig.
Die Kurse der in Ihren Fonds enthaltenen Wertpapiere werden an Börsen gehandelt und können im Wert steigen oder fallen.
Das Anlagerisiko steigt mit zunehmender Spezialisierung der Fonds. Das bedeutet, dass aus Sicht der Risikostreuung jene Fonds, welche mit Fokus auf etwa bestimmte Länder oder Branchen oder Fonds, die nach einem gewissen Investmentstil veranlagen, ein höheres Risiko- bzw. Ertragsprofil aufweisen. So sind etwa regionale Fonds und Themenfonds einem höheren Verlustrisiko ausgesetzt, weil diese abhängig von der Entwicklung eines bestimmten Marktes sind.
Das Währungsrisiko beschreibt die Veränderung des Wechselkurses des Wertpapieres zum Euro. Notiert Ihr Fonds z.B. in US-Dollar, dann kann, neben den Kursverlusten durch die enthaltenen Wertpapiere, noch zusätzlich ein Verlust durch einen für Sie schlechteren Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar eintreten.
Liquiditätsrisiko bedeutet, dass ein Fonds nicht jederzeit zu marktgerechten Preisen verkauft werden kann. Die Handelbarkeit eines Fonds (= Liquidität) kann unter extremen Umständen eingeschränkt sein, wodurch sich schlechtere Einkaufs-/ Verkaufskurse ergeben oder der Fonds vorübergehend nicht verkaufbar ist.
Es besteht ein Risiko, dass politische oder wirtschaftliche Umbrüche in gewissen Ländern Auswirkungen auf Wertpapiere, und somit Ihre Anteile Ihres Investmentfonds, haben. Das kann auf Grund der damit verbundenen handeltreibenden Gesellschaften, lokal ansässigen Gesellschaften oder auch durch die Investmentgesellschaft selbst eintreten, wenn diese in solch einem Land ansässig ist.
Bei diesem Risiko handelt es sich um ein "Schuldner-" bzw. "Emittentenrisiko" was bedeutet, dass der Schuldner seinen Verpflichtungen wie der Dividendenzahlung, Zinszahlung, Rückzahlung von Schulden etc. nicht, nur teilweise oder nur mit Verzögerung nachkommen kann.
Das Missbrauchsrisiko existiert bei fast jedem Partner und beschreibt, dass der Geschäftspartner oder deren Mitarbeiter wissentlich gesetzeswidrige Handlungen durchführen; also zum Beispiel, um sich selbst zu bereichern, Gelder veruntreuen oder Transaktionen manipulieren bzw. Insidergeschäfte tätigen.
Es besteht die Möglichkeit, dass sich während Ihrer Ansparphase, Laufzeit Ihres Vertrages, Investmenthorizontes, die steuerliche Situation ändert. Das kann entweder durch staatliche Vorgaben geschehen oder wenn Sie z.B. Ihren Wohnsitz in ein anderes Land mit anderen steuerlichen Umständen versetzen. Bitte beachten Sie, dass wir nicht berechtigt sind Auskunft über steuerliche Umstände zu erteilen und Sie diese mit Ihrem Steuerberater, abgestimmt auf Ihre individuellen Umstände, klären müssen.
Entscheiden Sie sich dafür, mittels einem aufgenommenen Kredit anzusparen, zu investieren oder vorzusorgen anstelle Ihre laufenden Einnnahmen oder Ihr Gehalt dafür aufzuwenden, besteht für Sie besonderes Risiko und Sie sollten umso mehr Vorsicht walten lassen. Immerhin muss der Kredit in jedem Fall, und zwar unabhängig vom finanziellen Erfolg Ihrer Sparform, wieder zurückbezahlt werden. Gleiches gilt, wenn Sie Ihr Haus kreditfinanziert kaufen und die Rückzahlung an einen Finanzerfolg, wie z.B. an die positive Entwicklung von Fonds, binden.
Das Garantierisiko besteht vor allem bei Garantiefonds und Garantieprodukten, bei denen ein Garantiegeber direkt oder indirekt mitwirkt. Aufgrund diverser Umstände kann es dazu kommen, dass dieser der Garantieleistung – welche sich meist aus einem garantierten Wert zuzüglich einer garantierten Verzinsung zusammensetzt – nicht nachkommen kann, bzw. diese Garantieleistung nicht ausbezahlt werden kann. Hierbei kann auch ein partieller oder kompletter Verlust Ihres Kapitals eintreten.
Investieren Sie in mehrere Fonds, welche jedoch alle in dieselben oder ähnlichen Länder, Regionen, Branchen etc. investieren, so kommt es hier zu einer "Klumpenbildung" des Risikos. Es besteht damit ein höheres Risiko als wenn Sie Ihre Investition breiter streuen.
Das Inflationsrisiko bedeutet, dass sich der Wert Ihres Vermögens, aber auch die Erträge an den Finanzmärkten, in Folge der Geldentwertung verringert. Genauere Information hierzu finden Sie in unserer Rubrik "Inflation & Zinsen".
Wenn Sie z.B. nur in einen Fonds investieren, bzw. diesen besparen, tragen Sie das Risiko, dass die getroffenen Investmententscheidungen gut aber auch schlecht sein können. Je nach Management des Fonds und beispielsweise einen speziellen Investmentstil, eine konkrete Marktmeinung des Managements oder Ähnlichem kann sich der Fonds schlechter entwickeln als vergleichbare Fonds.
Was sich mit der Zeit verändert
Viele Anleger glauben, dass Sie zu Beginn der Laufzeit, bei Vertragsabschluss o.a. einen oder mehrere Fonds auswählen und dieser dann bis zum Laufzeitende der passende ist. Das ist jedoch bei weitem nicht die Regel sondern eher die Ausnahme; ein Investment gehört regelmäßig kontrolliert und verändert und eventuell auch an die veränderten persönlichen Umstände angepasst.
Es besteht z.B. die Möglichkeit, dass
Wie wir arbeiten und welches Risiko für Sie nun das richtige darstellt, erfahren Sie hier:
Risiken sind wichtig um Rendite zu erwirtschaften und um erfolgreich langfristig Kapital aufzubauen und zu erhalten. Es gibt viele Betrachtungsweisen von Risiken und es bedarf komplexer Überlegungen damit keine falschen Entscheidungen getroffen werden.
Informieren Sie sich über das Risiko in Ihren bestehenden Produkten und machen Sie sich bewusst, was dieses Risiko für Sie bedeutet und ob das Risiko angepasst werden sollte. Lassen Sie Ihre Fonds von Experten überprüfen um versteckte Risiken zu identifizieren und diese zu eliminieren.
Lassen Sie Ihre Investitionen nicht unkontrolliert über Monate oder Jahre hinweg liegen. Nehmen Sie keine Risiken auf sich die Sie nicht bereit sind zu tragen.
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